Saint-Jean-de-Luz
 
 
 
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Saint-Jean-de-Luz Allgemeines über Saint-Jean-de-Luz

 

 

 

 

 

In St-Jean-de-Luz treffen traditionsbewusste Basken auf wellenhungrige Surfer, fühlen sich Einsamkeit suchende Wanderer ebenso wohl wie Strandgänger. In der Altstadt und entlang der Strandpromenade stehen prächtige Barock- und Art-déco-Villen.

Traditionsbewusst
Treue zählt viel im Baskenland. Über Generationen sind die Häuser in St-Jean-de-Luz aufgestockt und verbreitert worden, bis unter dem ausladenden Dach die gesamte Sippe Platz fand.

"Ein Baske verkauft sein Haus nicht. Man wohnt darin und bleibt", erkärt Jacques de Buffières.

Die meisten Häuser der Altstadt, auch sein eigenes Hotel "La Marisa", sind seit Jahrhunderten im Besitz derselben Familien. Das gilt ebenfalls für das prachtvolle "Maison Louis XIV", wo der junge Sonnenkönig sich 1660 auf die Hochzeit mit der spanischen Infantin Maria Teresa vorbereitete. "Seit 350 Jahren gehört es einer Familie", sagt Monsieur de Buffières.

Man fühlt sich wie zu Hause
Die Treue zu den eigenen vier Wänden hat St-Jean-de-Luz davor bewahrt, das Gesicht zu verlieren. Als 1968 die ersten Barock- und Art-déco-Villen an der Promenade seelenlosen Apartmentbauten weichen sollten, verhängte der damalige Bürgermeister einen Baustopp.

Hinter den Strandvillen mit rot-weißem Fachwerk lebt die Altstadt. Die Gassen sehen proper aus, die Läden für "Espadrilles" (Strohslipper), "Tourons" (Kuchen) und "Chorizo" (Paprikawurst) sind alteingesessen. Als Gast steigt man in freundlichen, kleinen Hotels ab und fühlt sich wie zu Hause.

Saint-Jean-de-Luz Das Viertel Marais

Donibane Lohizune (Saint-Jean-des-Marais) wurde auf einem Feuchtgebiet an der Mündung der Nivelle gegründet. Zur weiteren Stadtentwicklung musste deshalb ein Großteil dieses Sumpfgebiets trockengelegt und aufgeschüttet werden.

Das Sumpfviertel Marais war nicht nur gefährlich, sondern ein wahrer Schandfleck für die Stadt, die ihre Haupteinkünfte ja mittlerweile aus dem Fremdenverkehr bezog.

Saint-Jean-de-Luz Das Wappen der Stadt
Es handelt sich nicht um das älteste Wappen, sondern um jenes, das am 26. September 1698 von Bürgermeister Jean de HARANEDER-PUTIL offiziell registriert wurde.

Der goldene Löwe, der Bischofsstab und der Dreimaster zeugen von der Geschichte der Stadt Saint-Jean-de-Luz. Der gekrönte goldene Löwe symbolisiert die Zugehörigkeit der Stadt zur Provinz Labourd.

Die erstmals in Schriften aus dem 11. Jahrhundert unter dem Namen Sanstus Johannes de Luis erwähnte Pfarrei gehört damals zum Herrschaftsbezirk des Vicomte du Labourd, der 1032 vom König von Navarra gegründet worden war.

Der Bischofsstab ist das Emblem des Kapitels der Kathedrale, dem die Stadt als Baronie übertragen wird. 1154 kommt das Labourd wie die gesamte Region Aquitanien infolge der Heirat von Eleonore von Aquitanien mit Heinrich II. Plantagenet für drei Jahrhunderte unter englische Herrschaft.

Der Konflikte mit den Stadtvätern müde, gewähren die Domherren der Stadt im Jahr 1570 gegen Zahlung von 2000 Pfund die Autonomie: Saint-Jean-de-Luz erhält damit den Titel "Adelsstadt". Der Dreimaster weist auf die Bedeutung und den Reichtum des Hafens seit dem 15. Jahrhundert hin.

Saint-Jean-de-Luz ist zur damaligen Zeit der einzige nutzbare Hafen südlich von Bordeaux, da der Fluss Adour ab Capbreton versandet ist.

1473 ernennt König Ludwig XI. die Stadt zum Freihafen und befreit sie von Einfuhrzöllen für Waren, die auf dem Land- oder Seeweg ankommen.

Diese von allen französischen Königen bestätigten wirtschaftlichen Privilegien sowie der Walfisch- und Kabeljaufang und die Ausrüstung der Freibeuterschiffe machen aus Salnt-Jean-de-Luz bis ins 17. Jh. eine der florierendsten Städte des Labourd.

 

Saint-Jean-de-Luz Die ersten „Fremden"
Das milde Klima und die wunderbare Lage der Stadt locken schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts die ersten „Fremden" nach Saint-Jean-de-Luz.

Meistens handelt es sich dabei um wohlhabende Engländer, die gerne Golf spielen und sich vor allem im Spätherbst in Saint-Jean-de-Luz aufhalten.

Einen wahrhaften Boom erlebt die Stadt jedoch, als die Mode aufkommt, im Meer zu baden. Außerdem entdeckt man genau zu dieser Zeit auch die gesundheitsfördernde Wirkung des Meerwassers.

Ab 1854 kommt die baskische Küste dank Napoleon III. In Mode. Der französische Kaiser und seine wassersportbegeisterte Gemahlin, Kaiserin Eugenie de Montljo, halten sich regelmäßig dort auf.

1856 zählt die Stadt vier Hotels und 80 Gästehäuser, wo die Urlaubsgäste Wohnungen mieten konnten. Als Saint-Jean-de-Luz ab 1864 schließlich auch mit der Eisenbahn zu erreichen ist, schnellt die Zahl der immer noch als „Fremde" bezeichneten Gäste nach oben: Im Winter kommen die Engländer, im Sommer die Spanier und Franzosen.

1880 zählt der Ort schon 2950 Gäste, und das bei 3148 Einwohnern! Die Stadt fördert den Fremdenverkehr auf vielfältige Weise: 1878 werden Fotos von Saint-Jean-de-Luz zur Weltausstellung nach Paris geschickt. Ferner wird das Fremdenverkehrsamt des Baskenlandes gegründet.

Außerdem regt die Stadt bei der Eisenbahngesellschaft die Schaffung einer Zugverbindung an, die es den Gästen ermöglichen soll, am Freitagabend zu ermäßigten Preisen von Paris nach Saint-Jean-de-Luz zu fahren.

Es wird auch eine Glücksspieilizenz erteilt. Saint-Jean-de-Luz entwickelt sich zu einem berühmten, mondänen Ferienort. König Alfons XIII. von Spanien ist dort ebenso anzutreffen wie der Prinz von Bayern, der Prlnce of Wales, der Maharadscha von Kapurthala, sowie die Großfürsten Boris und Paul von Russland.

1912 wird die Stadt zum Thermal- und Klimakurort ernannt. Das Lokal La Pergola wird bis 1928 betrieben. Im selben Jahr entsteht dann das heute noch vorhandene Gebäude gleichen Namens.

Das 1881 errichtete Hotel d'Angleterre bleibt lange Zelt das einzige Luxushotel. Mit dem Nebengebäude, dem Hotel de la Plage, bietet es 140 Zimmer. Zudem beherbergt es den englischen Club. Die zahlreichen Gäste verlangen nach Abwechslung. So wird 1880 am Boulevard Thiers im Stadtviertel Alce Errota das Grand Casino und 1881 das Petit Caslno, auch „Casino de la Plage" genannt, gebaut.

Letzteres ist bis zum Ersten Weltkrieg in Betrieb und wird schließlich 1952 abgerissen. Heute steht dort das Gebäude „Trais couronnes".

Saint-Jean-de-Luz Saint-Jean-de-Luz und das Meer
Ein verschwundenes Stadtviertel im Schutz der imposanten Steilküsten Socoa und Sainte Barbe, die die Bucht damals teilweise zum Meer hin abschließen, ist Salnt-Jean-de-Luz bis Ende des 18. Jahrhunderts dank des regen Fischfangs unterwegs. Die Frauen verrichten die schwersten Arbeiten. Ihre Aufgabe besteht insbesondere darin, die kleinen Fische zuzurichten und zu verkaufen.

Bis 1778 wird der Fang direkt am Strand ausgeladen, da die Kabeljauhändler den Sardinenfischem die Zufahrt zum Hafen verbieten.

Die Kaskarots kaufen den Fisch direkt vom Boot und packen Ihn in Körbe, die sie auf dem Kopf zum Markt nach Bayonne tragen. Nachts flicken die Frauen die Fischemetze. Einige Jahre später entwickelt sich aufgrund der großen Fangmengen eine richtige Industrie. Nun stellen die Kaskarots einen Teil der Arbeltskräfte für die Fabriken (Presseries), in denen die Sardinen zugerichtet und eingesalzen werden. In der Rue de la République, der letzten Bastion der Kaskarots, wird an jene beherzte Frauen erinnert, die die Geschichte der Stadt prägten.

Saint-Jean-de-Luz Fischfang

1635 erfindet der Kapitän Martin SOPITE ein revolutionäres Verfahren zum Schmelzen des Walfischfettes an Bord des Schiffes. Die geschickten baskischen Fischer sind damals sehr begehrte Arbeitskräfte. Englische, holländische und anglo-russische Fischfanggesellschaften heuern sie als Harpunlere, Fischzerleger, Bootskapitäne und Speckschneider an, sodass die Basken allmählich Ihre Monopolstellung verlieren.

Nach dem Frieden von Utrecht Im Jahr 1713 muss Frankreich seine Fanggründe vor den Küsten Kanadas und Neufundlands an Großbritannien abtreten.

Damit setzt auch der Niedergang des Fischerei- und Handelshafens ein. Das Meer verwüstet große Teile der Stadt und bald machen sich In Saint-Jean-de-Luz Not und Elend breit.

Saint-Jean-de-Luz Rue de la Balaine
Diese Straße ist der letzte Zeuge einer Tätigkeit, die bis ins 17. Jahrhundert den Reichtum der Stadt ausmachte. Schon von alters her verwerteten die Basken gestrandete Nordkaper-Wale, auch Biskayawale genannt, die in der Bucht von Biskaya lebten. Später machten sie sich dann entlang der Küste auf Walfischfang.

Diese schon damals gut organisierte Tätigkeit, die bereits in Schriften aus dem 11. Jahrhundert erwähnt wird, entwickelt sich schnell zu einem Stützpfeiler der lokalen Wirtschaft.

Auf diese Zeit geht auch der Ruf der Basken als geschickte, unerschrockene Fischer zurück. Der Walfang ist gefährlich. Zahlreiche Fischer lassen dabei Ihr Leben. Doch er stellt auch ein sehr lukratives Geschäft dar: Aus dem Fett werden Seife und ein sehr begehrtes Öl hergestellt, das als Lampenöl, zur Lederherstellung, zur Appretur von Stoffen und zur Kalfaterung der Schiffe verwendet wird.

Das Skelett wird für Schreinerarbeiten verwendet, aus den Barten fertigt man Messerhefte und Fächer, der Amber wird zur Parfümherstellung verwertet.

Die bis zu einer Tonne schwere Zunge ist der köstlichste Teil und nur einer Elite vorbehalten. Das Fleisch wird eingesalzen und ist als „Fastenspeck" für das einfache Volk bestimmt, das damals 140 Tage im Jahr fastet.

Nach der Erfindung des Kompasses wagen sich die Fischer schon Im 15. Jahrhundert auf den Ozean und sogar bis in den hohen Norden und vor die Küste Neufundlands hinaus, um dort die reichen Walfisch- und Kabeljauvorkommen auszubeuten.

Das „goldene Zeltalter" der Fischfangzüge bricht Im 16. Jahrhundert an. Saint-Jean-de-Luz fungiert als Ausrüstungshafen und entwickelt sich zu einem der wichtigsten Entladehäfen für Walfisch- und Kabeljauprodukte..

1578 werden 80 Schiffe gebaut und im Frühling fahren 3000 Seeleute auf hohe See hinaus, um erst im Herbst wieder zurückzukommen.

1635 erfindet der Kapitän Martin SOPITE ein revolutionäres Verfahren zum Schmelzen des Walfischfettes an Bord des Schiffes. Die geschickten baskischen Fischer sind damals sehr begehrte Arbeitskräfte. Englische, holländische und anglo-russische Fischfanggesellschaften heuern sie als Harpuniere, Fischzerleger, Bootskapitäne und Speckschneider an, sodass die Basken allmählich Ihre Monopolstellung verlieren.

Nach dem Frieden von Utrecht im Jahr 1713 muss Frankreich seine Fanggründe vor den Küsten Kanadas und Neufundlands an Großbritannien abtreten.

Damit setzt auch der Niedergang des Fischerei- und Handelshafens ein. Das Meer verwüstet große Teile der Stadt und bald machen sich In Saint-Jean-de-Luz Not und Elend breit.

Saint-Jean-de-Luz Die Schutzbauten
Im Schutz der imposanten Stellküsten Socoa und Sainte Barbe entwickelt sich Saint-Jean-de-Luz im 17. Jahrhundert zu einer großen und dank der Seefahrt und des Seehandels florierenden Stadt mit 12 000 Einwohnern.

Doch im Laufe der Jahre machen Meer, Wind und Regen die natürlichen Schutzwälle zunichte und liefern die Stadt den Launen des Meeres aus. Auf der Suche nach einem Rückzugshafen im Golf von Biskaya legen die königlichen Ingenieure mehrere Entwürfe zur Schließung der Bucht va, von denen jedoch mangels finanzieller Mittel keiner in die Praxis umgesetzt wird.

Nach zwelhundertjähngem Kampf gegen die Elemente Ist Saint-Jean-de-Luz Mitte des 19. Jahrhunderts am Rande des Ruins. Ein Viertel der Stadt war von den Fluten weggeschwemmt worden und die Küstenlinie verlagert sich jedes Jahr ein bis drei Meter in Richtung Land.

Napoleon III., der häufig an der baskischen Küste weilt und für die Anliegen der verzweifelten Bevölkerung sehr empfänglich Ist, genehmigt 1854 die Bauarbeiten zur Schließung der Bucht. Es handelt sich um ein gewaltiges Projekt: As Ersatz für die verschwundenen natürlichen Schutzwälle sind drei große Deiche geplant. Die Arbeiten beginnen 1864 mit dem Bau des Deichs Socoa. Die Fertigstellung dieser 325 m langen Deichanlage nimmt 12 Jahre in Anspruch.

Der Bau des Deiches Artha Ist mit größeren Gefahren verbunden und dauert fast 30 Jahre. 15 Jahre und 8000 Blöcke mit einem Gewicht von je 50 Tonnen sind nötig, um das Artha-Massw aufzustocken, das sich In einer Tiefe von 6 bis 14 Metern hinzieht. Weitere 10 Jahre nimmt der Bau eines 250 Meter langen Mauerwerks In Anspruch.

1873 werden die Bauarbeiten für den Deich Sainte Barbe aufgenommen, der zehn Jahre später fertiggestellt wird, doch ist er anstatt der ursprünglich vorgesehenen 225 m nur 180 m lang. 1895 Ist die Stadt endlich wieder in Sicherheit.

Die Deiche werden regelmäßig instand gehalten. So werden jedes Jahr nach derselben Technik wie vor hundert Jahren an die 50 Blöcke mit einem Gewicht von je 50 Tonnen versenkt, um die Anlagen zu erhalten.

Angesichts der zunehmenden Popularität verabschiedet der Stadtrat 1843 ein Projekt zur „Schaffung einer Bäderanstalt, um die Fremden anzuziehen" und die Einnahmen aus der Lizenzvergabe, die damals die einzige Einkommensquelle der Gemeinde darstellt, zu erhöhen. Die erste Bäderanstalt aus Holz wird 1843 am Fuße der Dünen des Viertels Sainte Barbe eröffnet, dort, wo sich heute das Hotel du Golf befindet.

Den Gästen stehen Kabinen mit kalten und warmen Bädern sowie Leseräume zur Verfügung. Darüber hinaus prägen Musik und gepflegte Konversation das Ambiente. Das Meer unterspült jedoch die Gebäude, sodass die Anstalt 1879 schließen muss. Nun wird am großen Strand, dort, wo sich heute La Pergola befindet, ein Massivbau errichtet.

Die am 1. Juli 1880 eröffnete neue Anstalt zählt 60 Badekabinen. Schon im ersten Jahr werden die verschiedenen Bäder insgesamt 25 000 Mal genutzt.

1910 wird die Anstalt renoviert. Dabei werden auf der Terrasse mehrere kleinere Gebäude errichtet, die in eine von Stahlträgem gestützte Pergola übergehen. Hier entsteht bald eines der meistbesuchten Tanzlokale an der baskischen Küste. Der Anstalt wird

Saint-Jean-de-Luz Die Hochzeit
Am 7. November 1659 setzt der von Kardinal Mazarin ausgehandelte Pyrenäenfrieden dem seit geraumer Zeit andauernden Krieg zwischen Frankreich und Spanien ein Ende.

In den 124 Vertragsartikeln Ist neben Gebietsabtretungen auch die Heirat König Ludwigs XIV. von Frankreich (1638-1715) mit der Infantin Maria Theresia von Österreich (1638-1683), der ältesten Tochter des spanischen Königs Felipe IV, vorgesehen. Die Hochzeltsfeier soll in Saint-Jean-de-Luz stattfinden. Die damals 12 000 Einwohner zählende Stadt befindet sich zu diesem Zeitpunkt dank der Seefahrt und des regen Seehandels auf dem Höhepunkt ihrer Blütezelt.

Am 8. Mai 1660 halten der König und sein Hofstaat einen triumphalen Einzug In die Stadt.

Am 9. Juni schreitet das Königspaar mittags auf einem mit einem Teppich ausgelegten und mit Blumen bestreuten hölzernen Lattenweg vom Haus auf hohe See hinaus, um erst im Herbst wieder zurückzukommen.