Moulleron-en-Paredes
 
     
   
     
     
     

 

 

 

 

 
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Allgemeines zu Moulleron-en-Paredes

 

 

 
 

Diese friedliche Gemeinde des Bocage der Vendee vendankt ihre Bekanntheit zwei berühmten Persönlichkeiten, die dort geboren wurden: Georges Clemenceau (1841-1929), dessen Geburtshaus noch neben der Kirche zu sehen ist, und dem Marschall de Lattre von Tassigny (1889-1952), dessen Geburtshaus in ein Museum umgewandelt wurde.

Er ruht neben seinem Sohn Bernhard, der in Indonesien den Tod fand, auf dem kleinen Friedhof von Moulleron.

In einer der Mühlen, die hoch in den Moulleron umgebenden Felsen eingenistet sitzen, wurde zur Erinnerung an diesen Sohn eine Kapelle zum stillen Gebet eingerichtet, die dem Hl. Bernhard geweiht ist.

Clemenceau verbringt einen Teil seiner Jugend in Reorthe, in dem malerischen Gutshaus von Aubraie (Ende 16. Jh.), dessen dicke runde Türme, sein Wassergraben und seine Zugbrücke noch erhalten sind.

In Nantes studiert er Medizin und übte diesen Beruf in Montmartre aus, dessen Bürgermeister er gleichzeitig war.

Als Abgeordneter und schließlich als radikaler Senator, prangerte er, am Vorabend des ersten Weltkrieges, in seinem Tagebuch "L'Homme Enchaine" die Apathie und Miesmacherei gewisser Leute an.

Als Ratspräsident unter Poincare zeigte er einen unbezähmbaren Willen, eine Unnachgiebigkeit und einen schneidenden Charakter, was ihm den Spitznamen "Tiger" einbrachte.

Während des Krieges kannte er nur eine Aufgabe: beim Soldaten bleiben, leben, leiden, mit ihm kämpfen und Absage erteilen an alles, was nicht zum Vaterland gehört (. . .).

Mein Ziel ist, zu siegen." 1917 beauftragt er Foch mit dem Oberkommando über die französische Armee und führt die Nation zum Sieg.

Als "Vater des Sieges" führt er 1919 beim Friedensvertrag von Versailles den Vorsitz.

Er war nicht nur Politiker, sondern auch Journalist und begabter Schriftsteller.

Nach dem Krieg verlässt er seine öffentlichen Ämter, tritt in die Academie Francaise ein und teilt seine Zeit zwischen dem Appartement in der rue Franklin in Paris und seinem Haus in Saint-Vincent-dur-Jard.

Er stirbt 1929 und wird, aufrecht stehend, auf dem Friedhof von Colombier (in Mouchamps), neben seinem Vater beerdigt.

Seine Grabmal war schon zu seinen Lebzeiten von Sicard erstellt worden.

Michel Herubel erzählt in "Die Vendee für Kinder" , welches Bild der sozialistische Abgeornete Camille Pelletan von seinem Kollegen Clemenceau hinterlassen hat: "Wenn ihr diesen Menschen kennen lernen wollt, so hört ihn euch auf der Rednerbühne an. Es gibt niemanden, der so spricht, wie er. Keinerlei Schnörkel, wenn nicht, von Zeit zu Zeit, eine schneidende Anmerkung, ein Wort in beißendem Spott.

Er schert sich weder um ausgefeilt Worte noch um schönen Klang der Sätze. Was er bietet, ist reine Dialektik...

Man kennt dieses energische Gesicht mit dem großen Schnurrbart, kurz geschorenen Haaren, gewölbter Stirn und den schwarzen Augen.

Seine Bewegungen verraten ein energisches, barsches Wesen, das sich mit stählernem Willen im Griff hat, kaltblütig und stets wach.

Seine klare, lebendige, entschiedene Stimme drängt einem seine Worte auf. "

Jean de Lattre von Tassigny hat sich im Laufe der zwei Weltkriege ausgezeichnet.

1914 ist er Leutnant der Kavallerie und später Offizier der Infanterie in einem Regiment der Vendee.

Nach dem Krieg findet man ihn in Marokko. Als erster in der Militärakadernie, wird er zum jüngsten Colonel Frankreichs ernannt und stattet seine Einheit mit dem ersten Sozialdienst aus, den es gibt.

De Gaulle überantwortet ihm das Kommando über die 1. Armee, die, am 15. August 1944, mit den alliierten Truppen, in der Provence landet.

Er befreit 25 Departements, überschreitet den Rhein und dringt bis zur Donau vor.

Am 8. Mai 1945 erreicht er, in Berlin, die Kapitulation Deutschlands.

Von 1950 bis 1952 ist er Hoher Kommissar Frankreichs in Indochina und Oberbefehlshaber der Truppen im Fernen Osten.

Er wird, nach seinem Tode, am 11. Januar 1952, in den Rang eines Marschalls von Frankreich erhoben.

1946 definierte er den Charakter eines Menschen aus der Vendee so: "ein Willensmensch, den die Schwierigkeiten über sich selbst hinauswachsen lassen und der die Gelegenheiten liebt, die ihm die Möglichkeiten geben, das zu zeigen, was er kann."

Diesen beiden beispielhaften Menschen der Vendee wird im Musee des Deux- Victoire (Museum der zwei Siege) Rechnung getragen, das 1960 vom Marschall de Lattre von Tassigny selbst eingeweiht wurde.

Die Kirche stammt aus dem 15. Jh. mit einem Kirchenschiff aus dem 19. Jahrhundert.

Bazoges-en-Pareds ("Pareds" als eine Abwandlung von Paradies), 6 km nordwestlich, hat von seiner Befestigung aus dem 12./ 13. Jh. (wiedererbaut im 14. und unter Richelieu niedergerissen) nur noch seinen Lehensturm behalten, ein Musterbeispiel für Militätrarchitektur, das für die Gegend eine Seltenheit darstellt.

25 km südwestlich von Mouilleron, in Sainte-Hermine, hat Clemenceau selbst, am 2. Dezember 1921, das von dem Bildhauer Sicard zu seinen Ehren geschaffene Denkmal wie folgt eingeweiht: "Bei diesem Fest für das siegreiche Vaterland, das die Vendee heute begeht, scheint mir kein Raum für übertriebener Begeisterung an einzelnen Personen zu bleiben.

Dieser Tag gehört Frankreich. Was will man mehr, um unsere Herzen zu erfüllen! " soll er ausgerufen haben.

Das Schloss am Ufer der Smagne, das im 17. Jh. an Stelle einer mittelalterlichen Festung errichtet worden war, gehörte dem Memoirenschreiber Dangeau, dem Autor vom "Tagebuch am Hof Ludwig XIV."