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Allgemeines zu Lucon

 

 

 

 

Im 7. Jahrhundert, zu der Zeit, als die ersten Klöster entstanden, war die Umgebung von Lucon noch mit Meer bedeckt.

Erst im 10. Jahrhundert haben die Anschwemmungen den Golf zu Land werden lassen.

Die Mönche, die sich hier nach der Invasion der Barbaren niedergelassen hatten, beteiligten sich an der Trockenlegung des Marschlandes, das nun bis zu der Bucht von Aiguillon mit einem Netz von Kanälen durchzogen ist.

1317 wird die Benediktinerabtei in den Rang eines Bistums erhoben, ebenso wie diejenige von Maillezais.

Der wohl berühmteste Bischof von Lucon ist, im Jahre 1608, Armand de Plessis, der zukünftige Kardinal Richelieu.

Mit 23 Jahren erbt er "das häßlichste Bistum Frankreichs, das verdreckteste und unangenehmste" wie er selber sagte.

Die Stadt, die durch die Religionskriege stark erschüttert worden war, liegt wie ausgeblutet da.

Der junge Bischof organisiert seine Diözese neu, lässt die Kirchen, die Kathedrale und das Bischofspalais wieder aufbauen, schafft ein Seminar und ein Hospital und belebt die Gemeindearbeit.

Er schließt Freundschaft mit einigen Persönlichkeiten, die man, als er 1622 Minister unter Louis XIII wird, an seiner Seite wieder findet.

Von 1661 bis 1671 ist Nicolas Colbert, der Bruder des großen Beamten Ludwig XIV, neuer Erzbischof von Lucon.

Aus mehreren Stilen zusammengefügt, wurde die Kathedrale an der Stelle einer romanischen Abtei (12. Jh.) wiederaufgebaut. Giebel und Nordseite des Querschiffes, mit seinen zwei Stockwerken und den unregelmäßigen Bögen, sowie gewisse Abschnitte des südlichen Querschiffes, sind noch letzte Zeugen der romanischen Abtei.

Der große Kirchenraum mit seinen drei Schiffen ist in gotischem Stil erbaut, Chorraum und Chorhaube stammen aus dem 15. Jahrhundert.

Die Seitenkapellen wurden in der Renaissance angebaut. Die Fassade aus dem 17. Jh. ist das Werk von Toscane (der auch in Fontenay und Saint-Michelen­ I'Herm tätig war).

In drei Stufen sind hier dorische, ionische und korinthische Säulen angeordnet.

Sie stehen in Kontrast zu dem neugotischen, durchbrochenen Kirchturm, 85 m hoch, der im Jahre 1828 wieder aufgebaut wurde.

Im Inneren sollte man sich die "Kanzel von Richelieu" (Anfang 18. Jh.) mit ihrem naturalistischen Dekor ansehen, das Rokokogetäfel aus dem 18. Jahrhundert und die eindrucksvolle Orgel mit 54 Registern und vier Klaviaturen, die von Napoleon III. gestiftet und von Cavaille-Coll ausgeführt wurde.

Das Kloster, das mit seinen drei Wandelgängen Kathedrale und bischöflichen Palast verbindet, stammt aus der Renaissance.

Die Fassade des Bischofspalastes ist aus dem 16. Jahrhundert. In der Bibliothek die Kopie eines Portraits von Richelieu, ausgeführt von Philippe de Champaigne, weitere Portraits der Bischöfe von Lucon, sowie Gemälde, die Tiziall zugeschrieben werden.

Das steinerne Denkmal des Kardinals, das auf der Place Richelieu thront, ist das Werk des Bildhauers P. Lenoir und ist eine Kopie von dem, welches sich einst im Schloss von Versailles, in der Cour d'Honneur befand.

Es war 1935 von Herriot eingeweiht worden.

Nahe dem Rathaus (der früheren Bleibe von M. Dumaine) wohnte Richelieu, während der Dauer der Restaurationsarbeiten am Bischofspalais in einem Haus, das anschließend in ein Seminargebäude umgewandelt wurde.

Dumaine schenkte der Stadt auch, 1871, den sehr schönen Park, der seinen Namen trägt.

Die Kapelle der Ursulinen aus dem 17. Jahrhundert, ehemals Eigentum der Familie Clemenceau, besitzt ein sehr schönes Gewölbe aus bemaltem Holz, das man Lebrun zuschreibt, sowie einen Altarstock aus dem 17. Jahrhundert.

Im Hospital (aus dem 17.) befindet sich eine sehr schöne Kapelle von Anfang des 15. Jahrhunderts.

Der Hafen von Lucon wurde 1924 seiner ursprünglichen Bestimmung enthoben.