Loches
 
 
 
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Sehenswertes in Loches

 

 

 

 

Loches war im Mittelalter eine große Befestigungsanlage, die im Hundertjährigen Krieg immer wieder abwechselnd von den Engländern und den Franzosen eingenommen wurde.

Loches empfing 1429 Jeanne d'Arc, erlebte die Liebe Karls VII. zu Agnes Sorel, diente als Gefängnis für Gegner Ludwigs XI. und empfing Ludwig XII.

Die Tour Saint-Antoine, ein Glockenturm aus dem 16. Jh., steht als Wachturm nahe der Porte des Cordeliers (15. Jh.), die den Zugang von Beaulieu her kontrollierte.

Die Grande-Rue mit ihren alten Häusern führt zum Renaissance-Rathaus neben der Porte Picoys (15. Jh.).

Folgt man der steilen Rue du Chateau, gelangt man zur Chancellerie und zum Maison du centaure; erstere stammt aus der Regierungszeit Heinrichs II., letzteres aus der seines Vaters Franz I.

Festungswall, Schloss, Bergfried

Die mächtige Porte Royale aus dem 13. und 15. Jh. mit ihren Schießscharten bietet den einzigen Zugang zu dem großen Komplex, der von zwei Kilometer langen Mauem umgeben ist.

Sie ist gleichzeitig der Eingang zum Musee du terroir et du folklore und zum Musee Emannuel-Lansyer (einem Maler des 19. Jh., von dem neben Kupferstichen und Radierungen von Delacroix und anderen Kunstgegenständen mehrere Gemälde zu sehen sind).

An der Nordseite der Festung liegt der Logis Royal mit seinen beiden in sich kontrastierenden Bauten: Ein feudaler Trakt mit einem hohen Turm, der wohl aus der Zeit Karls VII. stammt; ein anderer unter Ludwig XII. erbauter Abschnitt ist eleganter und reicher verziert.

In diesem Schloss befindet sich das Grabmal von Agnes Sorel (der Stein wurde 1793 beschädigt und wieder restauriert) und das Betzimmer der Anne de Bretagne mit reichen Verzierungen.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Befestigungsanlagen erhebt sich der riesige Bergfried aus dem 11. Jh., ein romanisches Bauwerk, neben dem Ludwig XI. die Tour Neuve und den Martelet, die legendären Kerker, in denen er seine Gegner gefangenhielt, errichten ließ.

Der Kardinal Jean Balue, Bischof von Evreux, schmachtete dort zehn Jahre in einem Eisenkäfig, weil er den Bruder des Königs zum Aufruhr bewegen wollte.

Unter Ludwig XII. wurde der Herzog Milan Ludovico Sforza eingekerkert: 1500 in Navarra gefangengenommen, starb er 1508 in dem Augenblick, als er befreit werden sollte.

Saint-Ours
Eine ehem. Stiftskirche, die Unserer Lieben Frau geweiht war. Sie trägt seit der Revolution den Namen des Abtes, der das erste Kloster in Loches gründete.

Portalvorbau und Portal: Sie stammen im wesentlichen aus dem 11. und 12. Jh., wurden im 14. und 15. Jh. umgebaut und im vorletzten Jh. stark restauriert.

Der große Vorbau aus der zweiten Hälfte des 12. Jh. hat ein wunderbares romanisch wirkendes Portal, obwohl es zu einer Zeit gebaut wurde, in der in der Touraine die Gotik schon erste Ansätze zeigte.

Ohne Tympanon und in aquitanischem Stil Wölbstein für Wölbstein gemeißelt, ist es mit Palmetten, Tieren, phantastischen Ungeheuern und Personen ausgeschmückt.

Über der Wölbung eine Anbetung der Weisen (die in der Revolution beschädigt wurde) mit einer großen Jungfrau Maria als Majestät, die das Jesuskind zeigt, in der Mitte.

Einzelne Säulenstatuen am Portal hatten offensichtlich vorher einen anderen Standplatz. Der Portalvorbau mit Spitzbogengewölbe enthält einen seltenen runden Weihwasserkessel, einen ehern. gallo-römischen Altar.

Inneres: Hinter dem Portal mit dem nicht zusammenpassenden Dekor steht der älteste Teil der Kirche, der Unterbau eines Turms, der als Vorhalle dient (Tonnengewölbe, archaische Kapitelle).

Das Längsschiff, das von den Seitenschiffen abgetrennt ist, die offensichtlich in romanischer Zeit noch nicht existierten und durch Arkaden angefügt wurden, ist von seltsamen hohlen achteckigen Pyramiden überdacht (diese Abdeckungsform stammt von den Kuppeln Aquitaniens).

Die Pyramiden, auch »dubes«genannt, wurden im 12. Jh. erneuert. Die Vierung wird gekrönt von einer achteckigen Kuppel mit Gewölbekappen, auf der der Vierungsturm ruht. Auf diesen wurde ein spitzer Turm mit vier Ecktürmen gesetzt.

Das linke Seitenschiff stammt aus dem 14. und 15. Jh., das rechte aus dem Ende des 12. Jh., wurde aber im vorletzten Jahrhundert qualitätvoll restauriert.

Krypta: Dieses kleine Gewölbe unter der südlichen Chorkapelle enthält ein bemerkenswertes Fresko aus der zweiten Hälfte des 12. Jh., das den Hl. Brice darstellt.