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Prominente in Joigny

 

 

 

 

Wer war die heilige Magdalena Sophia Barat ? 1779-1865

Eine Burgunderin, am 13. Dezember 1779 in der Familie eines Faßbinders geboren. Sie war das letzte von drei Kindern. Der älteste Sohn Ludwig, 1768 geboren, hatte sich der Kirche verschrieben.

Seine Pläne durchkreuzte die Revolution. Nach vielen Schwierigkeiten wurde er im September 1795 heimlich zum Priester geweiht und trat in die Gesellschaft Jesu ein, als diese wieder erlaubt war.

Das zweite Kind, Marie-Louise, heiratete 1793; sie hatte zehn Kinder, von denen aber nur eine Tochter überlebte. Diese Linie ist ausgelöscht.

Eine Frau von einer nicht alltäglichen Bildung.

Dank ihrer Mutter, die sich für die moderne Kultur ihrer Zeit interessierte, aber besonders auch dank ihres Bruders Ludwig, der, während er darauf wartete, zum Priester geweiht zu werden, Lehrer am Gymnasium von Joigny war, empfing Sophie eine außergewöhnliche Schulbildung für ein Mädchen ihrer Zeit.

Nach den Anfangen in Joigny, setzte sie ihre Studien unter der Leitung Ludwigs in Paris fort, wohin sie im Herbst 1795 kam.

Eine Frau mit einem lebendigen Glauben.

Die junge Sophie, fromm von Kindheit an, beschloß ins Kloster zu gehen. Ihre Familie war wie viele in Joigny jansenistisch. Unter dem Einfluß Ludwigs verschrieben sich die Barats zu Ende der Regierungszeit Ludwigs XVI. der Herz-Jesu-Verehrung.

Magdalena Sophia Barat war zutiefst von der Revolution gezeichnet. In ihr sah sie immer ein Regime, das die Rechte Gottes für sich in Anspruch nahm, weil es den Gottesdienst untersagte, den Religionsunterricht verbot und die Priester verfolgte.

Wie ihre ganze Familie litt sie unter dem, was man Ludwig Barat antat. Nachdem er seinen Eid auf die Verfassung zurückgezogen hatte, wurde er in Paris gefangengesetzt und entkam nur durch ein Wunder der Guillotine, dank des Sturzes von Robespierre.

Die Gründerin der Gesellschaft vom Heiligen Herzen Jesu, einer internationalen Kongregation, die heute in über 40 Länder in allen Kontinenten vertreten ist und mehrere tausend Ordensfrauen zählt.

Sophie Barat begann im Gebet eine neue Kongregation von Frauen zu sehen, die sich der Erziehung von Mädchen widmet, um das Herz Christi zu verehren und die Liebe Gottes weiter zu geben. Dank Pater Varin, den sie 1800 durch ihren Bruder Ludwig kennenlernte, nahm dieses Projekt Gestalt an.

Joseph Varin, erzählte ihr von den "Duette di Jesu", einer kürzlich gegündeten Gemeinschaft, die ein ähnliches Anliegen wie das ihre hatte.

Am 21. November 1800 legte Sophie Barat in Paris ihre ersten Gelübde ab. Im nächsten Jahr begann die apostolische Aktivität des neuen Institutes dank eines Anwesens in Amiens mit dem ersten Internat für Mädchen.

Schon 1804 trennte sich das Haus in Amiens aus politischen Gründen von den Duette di Jesu. Im selben Jahr wurde Magdalena Sophia Barat zur Oberin der Dames de l'Instruction Chretienne. Diesen Namen behielt die Kongregation bis 1815, weil es unmöglich gewesen wäre, sich nach dem Herzen Jesu zu benennen, das seit dem Krieg als Symbol der Gegenrevolution betrachtet wurde.

Die neue Kongregation begann sich auszubreiten, 1806 wurde Sophie Barat zur Generaloberin ernannt, eine Aufgabe, die sie bis zu ihrem Lebensende erfüllte.

Daher deckt sich die Lebensgeschichte von Magdalena-Sophia Barat mit dem ihrer Kongregation. Die Gründerin reist durch Frankreich, dann auch durch Europa. Sie gründet neue Gemeinschaften. Sie erklärt, daß sich ihre Kongregation Aufgaben widmet, durch die sie die Liebe Christi in der Welt aufdecken und bezeugen will.

Bald werden Internate und Armenschulen eröffnet. Dann entstehen entsprechend den Bedürfnissen der Zeit und der lokalen Gesellschaften verschiedene Einrichtungen durch die Ordensfrauen vom Heiligen Herzen Jesu.

Mutter Barat baut ebenfalls ein "Exerzitienwerk" auf, in denen verheirateten und unverheirateten Frauen eine spirituelle Begleitung angeboten wird. Während ihres ganzen Lebens weckt sie neue Kräfte und unterstützt sie die Anstrengungen ihrer Mitschwestern durch eine gigantische Korrespondenz.

Schon 1818 gründet die Gesellschaft außerhalb von Frankreich. Philippine Duchesne, 1988 heilig gesprochen, geht in die Vereinigten Staaten. Im selben Jahr wird die Gesellschaft nach Italien gerufen.

Eine mutige Frau.
Magdalena Sophia hatte die Fähigkeit, sich ihren Gegnern zu widersetzen. Revolutionen oder freiheitliche Regime in Italien und der Schweiz vertrieben die Ordensfrauen vom Heiligen Herzen Jesu aus ihren Ländern. Mitten in der eigenen Kongregation sah sich die Gründerin Anfechtungen ausge-, setzt, zwischen 1809 und 1815 und zwischen 1839 und 1843.

In beiden Fällen ging es um Unstimmigkeiten in Bezug auf die Spiritualität des Sacre-Coeur und um die Gestalt des religiösen Lebens, das sich Mutter Barat für ihre Gründung vorstellte.

Jedesmal hielt Magdalena Sophia Barat diesen Prüfungen mit Einfachheit und Demut stand, dank ihrer Verwurzelung in Jesus Christus. Sie wußte zu verzeihen und gleichzeitig ihr Werk im ursprünglichen Geist zu bewahren.

Eine Frau offen für die Nöte der Zeit.
Mit Aufmerksamkeit und so gut sie konnte, arbeite die Gründerin des Sacre-Coeur daran, den Frauen eine Rolle im ersten Plan für die Wiederherstellung der sozialen Ordnung zu geben.

Sie entwickelte außerdem bemerkenswerte Qualitäteri in ihren Beziehungen, die ihr halfen, mit Leichtigkeit und Offenheit den Großen der Welt wie auch den Kindern und ihren Familien zu begegnen. Auch die ganz Armen wußten bei ihr Aufnahme und Unterstützung zu finden.

Diese Frau, die in ihrer Jugend davon geträumt hatte, in den Karmel einzutreten, verstand es, in ihrem langen Leben Aktion und Kontemplation zu vereinen. Sie schuf ein neues apostolisches Leben, das auf Innerlichkeit und die Einheit mit dem Herzen Jesu gegründet ist.

Magdalena Sophia Barat starb in Paris, im Mutterhaus am Boulevard des Invalides, am 25. Mai 1865, dem Fest Christi Himmelfahrt.

1908 wurde sie selig- und 1925 heiliggesprochen. Ihr Körper wird in Brüssel aufbewahrt, in der Rue de l'Abondance, im Provinzialat der Belgisch-Niederländischen Provinz.

Ihr Geburtshaus ist zu besichtigen 11 Rue Davier - 89300 JOIGNY