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Sehenswertes in Jard-sur-Mer

 

 

 

 

 

Die Kirche Ste. Radigonde von Jad-sur-Mer


GESCHICHTE

Die Gegend des heutigen Jard ist seit langem bewohnt. Gallo-römische Grundmauem des 1. Jhd. sind vor der jetzigen Kirche entdeckt worden.

Das ist ein Hinweis darauf, dass schon zu jener Zeit an dieser Stelle ein gallorömischer Handelsplatz oder ein religiöses Zentrum existierte.

Gregor von Tours nennt im 6. Jhd. eine Kirche in Becciacurn. Die meisten Historiker vermuten Becciacum in St Vincent-sur-Jard.

Also war zu dieser Zeit die Gegend christianisiert.

Die heutige Kirche stammt aus der Zeit vom Ende des ll. bis Anfang des 12. Jhd. Wahrscheinlich gab es auch eine Priorei.

Beide gehörten zur Abtei Ste Croix in Poitiers und waren unter die Obhut der heiligen Radegunde gestellt.

Während der Religionskriege wurden Kloster und Kirche von Jard am 31. März 1568 geplündert und niedergebrannt.

Ein Jahrhundert später begann der Wıederaufbau im Stil der Zeit.

Aus Sparsamkeitsgründen wurde das Gewölbe durch ein einfaches Dachgestühl aus Holz ersetzt. Einige Jahre später wurde die Marienkapelle nördlich des Chors angebaut.

Während der Revolution wurde die Kirche von Jard für Versammlungen benutzt, sie wurde weder beschädigt noch zerstört.

Heute stehen nicht genügende finanzielle Mittel zur Verfiigımg, um das als Momunent Historique eingetragene Gebäude von der Gemeinde reparieren zu lassen.

BESICHTIGUNG DER KIRCHE :

AUSSEN
Auf kreuzförmigem Grundriss erbaut. Die an den Nordost - und Südwestecken angefügte Marien-Kapelle und die Sakristei geben ihr ein massiveres Aussehen.

In einem kleinen runden Turm mit Spitzdach befindet sich eine zu den Glocken führende Treppe.

Dieser, Glockenturm, auf quadratischem Grundriss erbaut, endet in einem pyramidenförmigen Dach. An dessen Rand befinden sich einige steinerne Konsolen; sie sind die ältesten.

Das Nordportal ist am reichsten verziert. Über dem Portal zeigt die Zahl 1636, dass man hier den alten gotischen Stil bewahren wollte.

Leider sind die Skulpturen verwitteıt. In der Mitte eine leere Nische, deren Statue verschwımden ist. Über dem westlichen Giebelfeld befindet sich ein Kleeblattkreuz.

Zwei Strebepfeiler umrahmen die Westfassade und stützen sie. Die grosse Tür schmücken einfache Ornamente der Spätrenaissance.

An der Südmauer findet man eine massive Konstruktion, die zu einem Verteidigungsturm ausgebaut wurde.

INNEN
Vom Westportal aus tritt man in das Kirchenschiff ein.

Da es nur 7,80 m breit ist, scheint es länger als 36,50 m zu sein.. Vier enge romanische Fenster und eine spitzbogenüberwölbte Öffnung über dem Eingangspoxtal.

Das fruher überwölbte Schiff wird durch einen eigenartigen Dachstuhl abgeschlossen, dessen Form mit Kreisbogen man nur am Mont St Michel wiederfindet.

An der Südwand trug eine Halbsäule die Stufen einer Wendeltreppe, die in den äusseren Verteidigungsturm führte.

In der Vierung tragen 3 m dicke Säulen die leicht elliptische Kuppel und die schwere Masse des Glockenturrns.

Der freigelegte Stein macht den besten Eindruck und es ist zu hoffen, dass die Restaurierung weitergeht.

Der Hauptaltar stammt aus dem 17. Jhd. An der Nordwand eine alte hölzerne Statue, die der hl. Radegunde.

Die Heilige im Normengewand hält in der Linken die Abtei Ste Croix, die sie in Poitiers zwischen 552 und 557 gründete. Das Szepter in der Rechten und die Krone erinnern daran, dass sie um 540-550 Königin der Franken war.

DIE HEILIG-KREUZ-KAPELLE
Hinten in der Vierung ein enges langes romanisches Fenster, das heute vermauert ist. Zwei kleine Kapellen beherbergen zum einen den Taufstein, zum anderen das « Gefängnis ››.

Die Wachstube befindet sich im Glockenturm dieses Raumes.

DIE KAPELLE DER HL JUNGFRAU
12,80 X 9,50 m, Spitzbogengewölbe, dessen Rippen auf eine Mittelsäule zulaufen.

Die Bögen enden an der Wand in schmucklosen Rundungen. Die Schlusssteine haben ein kleines Schmuckmotiv. Ein romanisches Lmd drei spätgotische Fenster.

Dieser Bau stammt aus dem 17.Jhd. und zeigt eine elegante Reinheit der Linienführung. Am Boden mehrere Grabsteine, von denen einer die Inschrift trägt «unter diesem Grab ruht der Körper des verstorbenen René Guillard, hiesiger Pfarrer, gestorben 1613 ››

DAS GEMÄLDE VON PEINUS.
Im Nordwinkel der Vierung hängt ein grosses von P. PElNUS signiertes Gemälde (datiert 1628). Nach Joseph Salvini, dem früheren Dirktor der ›› Archives de la Vienne ›› , ist es das Werk von Pierre-Paul Peinus.

Dieser sonst rmbekannte Maler schnückte 1627 eine Wohnımg in Fontenay le Comte aus ( Hôtel Claude Gullier, Witwe von Jean Picard, Schatzmeister von Frankreich).

Es könnte zu einer Serie von Gemälden gehören, die König Ludwig XIII und Königin Anne d,Autriche für die Jakobiner von Poitiers bestellt haben.

Dieses Gemälde ist durch das berühmte Gemälde von El Greco ›› Das Begräbnis des Grafen von Orgaz »inspiriert worden.

Oben, in einem Glorienschein, die von Engehi umgebene hl. Jungfrau mit dem Jesuskind auf den Knien.

Sie reicht Mönchen und Nonnen, vermutlich Dominikanern, Rosenkräuze. Eine der Nonnen ist gekrönt.

Iın Vordergrund rechts König Ludwig XIII, Königin Anne d ' Autriche und ein Mann. Links der Papst und Kardinal Richelieu mit einigen anderen Personen.

Alle knien, das Gesicht zur Jungfrau erhoben, sie erbitten ihre Hilfe. In der Mitte erblickt man La Rochelle in Flammen:

1628 ergab sich die Stadt nach einer langen Belagerung. (Aber das eingenommene La Rochelle fiel den Flammen nicht zum Opferl)

- Unten an dem Gemälde eine Inschrift: «Ave Maria Gratia Plena ›› , darunter die lodemden Flammen des Fegefeuers und die Seelen, die durch das Rosenkranzgebet gerettet werden.

Beiderseits rahmen acht kleine Gemälde die Hauptpersonen ein. Sie stellen die fünfzehn Mysterien des Rosenkranzes dar

- links unten: Engel Gabriel, eine Blmne in der Hand, grüsst die Jungfrau. Die ersten Worte sind widergegeben...

Darüber links die Visitation (Maria und Elisabeth). Rechts Weihnachten Luıd die Vorstellung Jesu im Tempel. Links: der zwölfiährige Jesus wind im Tempel gefunden.

Ganz oben: die schmerzensreichen Mysterien: Agonie,Flagellation, Dornenkrone, Kreuztragung, Kreuziguug.

Rechts, von unten nach oben, die ruhreichen Mysterien: Auferstehung, Himmelfahrt, Pfingsten, Maria Himmelfahrt und
Krönung Mariens.