Weihnachtsmarkt in Colmar
Den typischsten aller Elsässer Weihnachtsmärkte findet man in Colmar. Vom 26. November bis zum 31. Dezember gleicht die herrlich geschmückte und erleuchtete Altstadt einem Stich des Zeichners und Heimatforschers Jean-Jacques Waltz (1873-1951), bekannt als Hansi, einem lokalen Künstler, dem das Museum Unterlinden eine schöne Ausstellung widmet.
Überall in den Straßen sieht man die 4 Kerzen, die, auf Stechginster und Tannenzweige gesteckt, die Häuser vor Unheil bewahren sollen und die 4 Wochen der Adventszeit symbolisieren.
Ein besonderes Erlebnis ist die abendlichen Stadtführung nach Einbruch der Dunkelheit, bei der man die ältesten Fachwerkhäuser der Stadt mit ihren - manchmal - schneebedeckten Dächern einmal anders entdecken kann.
Doch auch tagsüber ist man schnell eingetaucht in die mittelalterliche Atmosphäre der Stadt, die Tomi Ungerer zu einigen seiner schönsten Zeichnungen inspirierte: Troubadoure und Spielleute, Holzspielzeug, Glaskunst, Adventskränze, Chöre und traditionelle Musik, Krippenspiele, Schlittschuhbahn usw.
Wunderbar duftende Vogesentannen erinnern außerdem daran, dass der Brauch des Weihnachtsbaums aus dem Elsass, genauer gesagt aus Sélestat (Schlettstatt) stammt, wo das Schlagen von Tannen durch die städtischen Förster bereits für das Jahr 1521 belegt ist.
Bei einem Spaziergang entlang der Kanäle kann man Bredle mit Anisgeschmack knabbern und dazu ein Glas nach Zimt und Orangen duftendem Glühwein trinken.
In der Weihnachtszeit hat man außerdem Gelegenheit, einen hübschen Elsässer Brauch kennen zu lernen: Die Weihnachtsrose. Eine von Generation zu Generation weitergereichte getrocknete Rose wird am 31. Dezember aus ihrem Kästchen genommen und in Wasser getaucht. Wenn sie sich dabei öffnet, bedeutet dies für die Weinbauern einen guten Jahrgang!
Für Kinder errichtete die Stadt Colmar auf der Place des Six Montagnes Noires einen überdimensionalen Briefkasten, in den sie kostenlos Briefe an den Weihnachtsmann einwerfen können.
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