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Allgemeines zu Cluny

 

 

 

 

Die Stadt Cluny wirkt, als ob ihr etwas fehlen würde.

Sie besteht aus einem großen, leeren Platz, um den sich alle Straßen und Gebäude herumgruppieren.

Die Abtei, einst das größte Gebäude der Christenheit, existiert nicht mehr, aber die Kleinstadt, die um sie herum heranwuchs, steht noch, und sie hat sich inzwischen bis in die Klosterruinen ausgedehnt.

Die Straßen Rue Lamartine, Rue Merciere und Rue Fliaterie verliefen alle an der massiven südlichen Außenmauer des Klosters, viele der alten Häuser wurden direkt an die Mauer gebaut.

Die Rue Porte-de-Paris führt an der Ost- und Nordmauer des Klosters entlang, die beide mit einem Turm enden, der Tour Ronde und der Tour Fabry.

Ursprünglich war die ganze Stadt von Befestigungsanlagen umgeben und nur durch acht Tore zu betreten, von denen zwei erhalten sind: die Porte Sainte-Odile aus dem 12. Jahrhundert an dem breiten, von Limonen beschatteten Boulevard Promenade du Fouettin und die Porte Saint-Mayeul an der alten Straße nach Charolles.

Leider kann man heute den großen Zentralplatz von Cluny nicht betreten, ohne für eine 75minütige Tour zu bezahlen, auf der die wenigen Reste des Klosters erläutert werden, die von den Bürgern der Stadt im 18. und 19. Jahrhundert versehentlich stehen gelassen wurden.

Der klassische achteckige Turm des südlichen Querschiffs mit seinen zwei Arkadengängen, der in ganz Frankreich kopiert worden ist, taucht immer wieder verlockend hinter hohen Mauem und verschlossenen Toren auf.

Dies ist der einzige Rest der großen Kirche, welche die ganze Region beherrschte und die Architektur in ganz Europa beeinflusste.

Die Zerstörung der Abtei war nicht, wie man denken könnte, ein Werk des Mobs. Selbst eine vor Wut besinnungslose Volksmenge könnte ein Gebäude solcher Größe nicht zerstören.

Die Armee brauchte während der Französischen Revolution allein eine ganze Woche, um die Archive zu verbrennen.

Der Mob zerbrach zwar einige Statuen, aber es blieb der Stadt überlassen, das Kloster vollkommen zu zerstören.

Nach der Revolution teilte sie es in vier Teile, und um diese zu markieren, wurde eine Straße durchs Mittelschiff gelegt.

Batonard von Macon ersteigerte die Kirche auf einer Auktion und richtete trotz der Proteste aus Paris und von Historikern aus der ganzen Welt einen Steinbruch ein, aus dem von 1798 bis 1823 die behauenen Steine als Baumaterial verkauft wurden.

Die 700 Jahre alten Mauem waren erst nach mehr als 70 Sprengungen zerstört.

Kaum ein Zehntel des Gebäudes ist noch erhalten: eines der Querschiffe und einige Säulenfundamente.

Falls Sie im Hotel de Bourgogne übernachten, müssen Sie nicht lange nach der Abtei suchen - Sie schlafen direkt über ihr.

Die geraniengeschmückten Fenster des Hotels folgen dem Verlauf des nördlichen Säulengangs im Mittelschiff; eine der Säulen ist unter dem Hotel freigelegt worden und in einer kleinen Aushöhlung der Hotelmauer zu sehen.

Überall in Cluny wird man an das erinnert, was zerstört worden ist oder noch versteckt liegt.

Das ganze Viertel um die Rue des Tanneries liegt in Trümmern, erwartet aber hoffnungsvoll die Restaurierung.

In der gegenüberliegenden Rue Filaterie steht das Hospice Saint-Blaise aus dem 15. Jahrhundert, das im Mittelalter als Herberge für arme Reisende und Pilger diente.

Die gotische Tür und die Fensterstürze haben im Laufe der Jahre eine schöne braune Patina angenommen.

Aber nicht alles ist zerstört worden: In der Rue Lamartine findet man einige schöne romanische Gebäude mit Arkadenfenstern, in der Rue de la Republique gibt es ein Haus aus dem 12. Jahrhundert und in der Rue d' Avril das Hotel des Monnaies.

Die Gemeindekirche Notre Dame ist einen Besuch wert.

Das Bauwerk entstand um das Jahr 1100, es wurde später erweitert und verändert, so dass es heute weitgehend gotisch ist.

In der Nordwestecke des Mittelschiffs ist das ursprüngliche Bodenniveau freigelegt worden, so dass man einen Brunnenschacht und Pfeilerfundamente erkennen und einen Eindruck von den einstigen Proportionen gewinnen kann.

Beachtenswert ist auch das vorzügliche Balkenwerk aus dem 17. Jahrhundert.

Während der Revolution wurden der Narthex und das Tympanon zerstört, aber Teile der Bögen neben der beschädigten Haupttür mit den verunstalteten Figuren von Moses und Aaron aus dem 13. Jahrhundert sind erhalten geblieben.

Nach dem Bombenangriff des Jahres 1944 sind jetzt auch die früher durch angebaute Häuser verdeckten Außenmauern der Kirche zu sehen.

Vor dem westlichen Eingang liegt die hübsche Place Notre Dame mit einem Brunnen aus dem 18. Jahrhundert und der nach seinen Säulenkapitellen benannten Maison des Griffons (13. Jahrhundert).

Mit seinen scheunenähnlichen Ausmaßen ebenfalls interessant ist Saint-Marcel-de-Cluny.

Der Innemaum wird weder durch Säulen noch durch Bestuhlung beeinträchtigt. Es gibt am Eingang ein Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert, aber am bemerkenswertesten ist der achteckige romanische Glockenturm, der sich drei Stockwerke hoch (42 Meter) erhebt.

Von der Tour de Fromage aus dem 13. Jahrhundert hat man nach einem Aufstieg über 120 Stufen einen guten Ausblick.

Im Erdgeschoß des an die Abteimauern gebauten Turmes ist das Touristenbüro untergebracht.

Beide Paläste des Klosterkomplexes sind erhalten, wenn auch nicht vollständig.

Der Palast von Johann von Bourbon aus dem Jahre 1460 beherbergt heute das Ochier-Museum.

Ursprünglich war er durch einen befestigten Pavillon mit dem Palast des Johann von Amboise aus dem Jahre 1500 verbunden, und zwar mit dem Haupttor und dem Wachturm.

Das Tor und der Pavillon wurden während der Revolution zerstört, aber der Haupttrakt des Amboise-Palastes blieb als Hotel de Ville erhalten.

An der Rue Lamartine erhebt sich über den steilen Dächern die Tour de Moulin aus dem 15. Jahrhundert.

Nach beträchtlichen Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg ist der Turm gut restauriert worden.

Durch das Erdgeschoß fließt der Bach, der einst die Klostermühle antrieb, und neben dem Gebäude steht die Getreidekammer des Klosters aus dem 12. Jahrhundert (zu besichtigen nur im Rahmen der Kloster-Tour).