Beaune
 
 
 
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Allgemeines zu Beaune

 

 

 

 

Der kleine Stadtkern hat sich im Laufe der Jahre kaum verändert: Ein kreisförmiger Boulevard führt um den ehemaligen Stadtwall, von dem große Teile noch erhalten sind.

Drinnen findet man dann ein dichtes Labyrinth von schmalen alten Straßen.

Denken Sie aber nicht, dass Sie hier der allgegenwärtigen Weinkultur entrinnen könnten:

Die großen negociants von Beaune, die seit dem 18. Jahrhundert im burgundischen Weinhandel den Ton angeben, locken die Touristen – 400.000 zieht die Stadt pro Jahr an - mit kostenlosen Weinproben in ihre oft spektakulären alten Keller.

Kostenlos mögen die Proben ja sein, aber leider hat das, was aus der Flasche kommt, oft nur wenig mit dem zu tun, was auf dem Etikett steht.

Beaune macht heute einen derartig wohlhabenden Eindruck, dass man sich nur schwer die Massaker, Epidemien und Hungersnöte vorstellen kann, unter denen die Bewohner in der Vergangenheit litten, wenn die Stadt in die Streitigkeiten kriegslüsterner Adliger verwickelt oder von der Pest heimgesucht wurde.

Auf einen solchen Anlass geht auch die Stiftung des interessantesten Gebäudes der Stadt zurück.

Das Hotel -Dien wurde im 15. Jahrhundert als Armenspital von Nicolas Rolin gegründet, der Kanzler von Burgund und einer der reichsten Männer seiner Zeit war.

Wie so oft in dieser Epoche war das Motiv für die Stiftung Prestigesucht. Ludwig XI., der französische König, der das Herzogtum Burgund zu Fall brachte, bemerkte dazu scharf: "Es ist nur passend, dass ein Mann, der zu seinen Lebzeiten so viele Menschen arm gemacht hat, ihnen vor seinem Tode wenigstens ein Asyl bereitet."

Von außen sieht das Hotel-Dieu abweisend und eher wie eine Festung aus - beachten Sie zum Beispiel den massigen Türklopfer in Form eines Salamanders, der es auf eine Fliege abgesehen hat -.

Deshalb ist man auch kaum auf die Orgie von flämisch beeinflussten geometrischen Ziegelmustern und zierlichen Erkerfenstern vorbereitet, die sich dem Auge darbieten, sobald man den Hof betritt.

Im Innern findet man die Salle de Povres mit ihrem spektaktulären Gewölbe, verhangenen Betten und einer Kapelle an einem Ende.

Die Betten sind nicht mehr belegt - das Hotel-Dieu diente bis 1971 als Krankenhaus, aber in Räumen wie der Küche oder der Apotheke wird das damalige Alltagsleben auch durch etwas gespenstisch wirkende Puppen der Soeurs Hospitalieres verdeutlicht.

Der Höhepunkt eines Besuches im Hotel­Dieu ist das großartige neunteilige Altarbild Das Jüngste Gericht von dem flämischen Maler Roger van der Weyden (15. Jahrhundert).

Keine andere Sehenswürdigkeit in Beaune kann sich mit dem Hotel-Dieu messen - Eugene Viollet-le-Duc, Restaurator von Vezelay und Notre Dame de Paris, sagte einmal, es sei so schön, dass es ihn fast krank mache.

Dennoch lohnt auch das Collegiale Notre Dame einen Besuch. Trotz des schönen Portals aus dem 14. Jahrhundert und der entzückenden Renaissance-Kapelle ist die Kirche im wesentlichen romanisch, deutlich zu erkennen an den Säulenkapitellen, zu denen eine besonders dramatische "Steinigung des heiligen Stefan" gehört.

Im Musee des Beaux-Arts sollte man ebenfalls gewesen sein. Es ist vor allem Künstlern aus der näheren Umgebung gewidmet, so zum Beispiel dem Maler Felix Ziem, dessen Landschaften an Turner erinnern.

Im selben Gebäude ist das Musee Etienne-Jules Maray untergebracht. Maray, ebenfalls ein Sohn der Stadt, war einer der Pioniere der Chronophotographie, die den Weg für die Erfindung des Kinos ebnete.

Natürlich hat Beaune auch ein Musee du Vin de Bourgogne, in dem man Interessantes über Önologie erfahren kann. Nur wenig außerhalb der Stadt findet man an einem Autobahnparkplatz ein weiteres lehrreiches Museum, das Archeodrome, in dem das burgundische Alltagsleben von der Steinzeit bis zur gallisch-römischen Epoche dargestellt wird, hauptsächlich anband von Rekonstruktionen.

In der Kleinstadt Seurre östlich von Beaune findet man eine kleinere Version des Hotel-Dieu. Außerdem gibt es eine Kirche aus dem 14. Jahrhundert und einige schöne Holzhäuser.