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Sainte-Chapelle / Paris -

 

 

 

 

Am 19. August 1239 gelangte die Dornenkrone Christi auf den Schultern König Ludwigs IX., des Heiligen, in die Stadt Paris.

Barfuss, nur mit einem Hemd bekleidet, hatte der König die kostbare Reliquie in Empfang genommen, um ihr in der Nähe seines Palastes eine Kapelle zu errichten.

So erzählt ein Bericht des Erzbischofs von Sens. Wenige Jahre nach der Übernahme der Krone wurde die Sainte-Chapelle geweiht.

Sainte-Chapelle ist keine Kathedrale, doch sie nimmt unter den großartigen französischen Kirchen der Gotik einen besonderen Rang ein.

Sie ist gewissermaßen die gotische Perle des Kronlandes. Die Kapelle ist in eine Art Unter- und Oberkirche aufgeteilt. Die Unterkirche, die einen Sockel bildet, wirkt im Innern dennoch leicht und grazil.

Die Oberkirche ist nur noch Leichtigkeit und Farbe. Außen von massiven Strebepfeilern umstanden, bestehen die Wände innen nur aus Fenstern mit den Diensten der Pfeilerbündel dazwischen. Die Farbenpracht und der Glanz der Ausstattung vermitteln noch eine Ahnung von der Unwirklichkeit gotischer Kirchenräume.

Die Skulpturen der zwölf Apostel erscheinen in der Sainte-Chapelle zum ersten Mal in ihrer symbolischen Bedeutung.

Die Zeugen der Passion Christi sind wuchtige Persönlichkeiten mit kräftig gestalteten Gewändern und fein gekräuselten Haupt- und Barthaaren, mit unvergleichlicher Einheit aus dem Stein modelliert. Leider sind nur drei von ihnen im Original erhalten geblieben.

Die Farbigkeit der Innenräume entspricht weitgehend dem Zustand bei der Errichtung der Kapelle. Die Teile, die im 19. Jahrhundert mit bewundernswerter Finesse restauriert wurden, sind heute kaum mehr vom Original zu unterscheiden.

Von den Fenstern, deren zentrales Thema die Passion Christi darstellt, sind etliche beschädigt oder ganz zerstört worden, als man das Archiv installierte. Nur etwa die Hälfte der Fenster stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Während der Revolution wurden die Zeichen des Königstums zerstört wie in allen anderen Kirchen auch.

Dieses herrliche Kleinod gotischer Baukunst verwandelte sich nacheinander in einen Clubsaal, ein Mehllager und schließlich in ein Gerichtsarchiv. Unter Viollet-le-Duc, dessen Arbeit heute recht umstritten ist, wird die Sainte-Chapelle gerettet.

An kaum einer anderen Kirche ist die Restaurierung mit solcher Sorgfalt und Originaltreue durchgeführt worden, so dass sich die kleine «Kathedrale» heute noch in ihrer strahlenden Schönheit zeigt.