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Paray-le-Monial

 

 

 

 

Paray-le-Monial in Burgund wurde im Jahr 977 als Benediktinerkloster gegründet und 999 als Propstei der Abtei Cluny unterstellt.

Die Prioratskirche Notre-Dame, ein bedeutender Bau der burgundischen Frühromanik, im frühen 11. Jahrhundert begonnen, im 12. vollendet, eine Basilika mit Doppelturmfassade mit Vorhalle, enormer Höhe des Innenraumes (22 Meter), kurzem Langhaus und mächtigem Querhaus, hohem Vierungsturm, Umgangschor mit schlanken, an den Kapitellen schön skulptierten Säulen und Kapellenkranz, entstand in enger Anlehnung an Cluny.

Abt Hugo persönlich war anwesend, als sie geweiht wurde; Bauleute, die noch an der Mutterkirche gearbeitet hatten, kamen unmittelbar von dort und schufen als ihr Abbild ein Klein-Cluny.

Ein «gewissermaßen reduziertes Cluny», nannte der Kunsthistoriker Helmut Domke Paray-Ie-Monial, «in Gestalt der radial ausstrahlenden Kapellen der Apsis, die zum Chorumgang gehören, zu dem man nach cluniazensischem Brauch die Seitenschiffe erweitert und vorgezogen hat, und obendrein im ganzen Aufbau des ockerbraunen Gemäuers, das Dach über Dach emporklimmt, bis der gewaltig auffahrende Vierungsturm erreicht ist. Es atmet wirklich Clunys Geist.»

Allerdings:« Die Detailvielfalt und die Raumhöhe stellen einen Verlust der baukünstlerischen Ideale des Reformmönchstums dar» (Ernst Badstübner).

Besonders Cluny III hatte Kritik auf sich gezogen: zu hoch, zu breit, zu lang, lautete der Tadel; Bernhard von Clairvaux schalt:« Durch einen gewissen Kunstgriff wird das Vermögen ausgegeben, damit es sich vervielfacht, das Geld wird ausgegeben und gemehrt, und Verschwendung schafft Reichtum. Denn durch das Anschauen verschwenderischer, aber wunderbarer eitler Dinge werden die Menschen mehr zum Geben als zum Beten herangezogen.»

Dies ging sogar manchem Mitstreiter des Heiligen zu weit. Rupert, Abt von Deutz (seit 1120), Verteidiger, Anhänger der Reform, widersprach vehement: « Wenn auch das innere göttliche Prinzip der auf dem Altar zelebrierten Messe unaufhörlichen Glanz ausstrahlt, so ist doch deren äußerer Kultus, was die heiligen Gefäße, die Ausstattung des Altars und der ihn Bedienenden betrifft, zwar immer heilig, aber doch nach der Bedeutung des Tages zu gewissen Zeiten glänzender.

Am Festtag glänzt der Gottesdienst von Gold, Silber und kostbaren Steinen, je nach der Leistungsfähigkeit der Gläubigen, und wenn diese Dinge in weltlicher Hinsicht Zierden sind, so sind sie in kirchlicher und göttlicher Hinsicht Spenden der Frömmigkeit.»

Wunderbare Dinge ereigneten sich für Paray-le-Monial im 17. Jahrhundert und etablierten eine große, vielbegangene Wallfahrt.

Eine fromme Dame, Marguerite-Marie Alacoque, hatte Visionen; Christus erschien ihr mehrmals und deutete auf sein Herz. Ihre Erzählung von diesem Ereignis begründete den Herz-Jesu-Kult, der beträchtliche Pilgerscharen in Bewegung setzte.

Seit dem Jahr 1875 heißt Notre-Dame in Paray Herz-Jesu-Basilika.