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Notre Dame / Paris

 

 

 

 

Die Kathedrale Notre-Dame in ihrer einmaligen Lage auf der Ile-de-la­ Cite ist nicht nur das Herz von Paris, sie ist auch buchstäblich der Mittelpunkt Frankreichs.

Alle geografischen Entfernungen werden von hier aus gemessen.

Seit ihrer Entstehung im 12. Jahrhundert war sie stets auch Zentrum politischer Ereignisse, ein Ort, an dem sich die Geschichte der französischen Nation mehrfach entschieden hat.

Hier wurde 1422 der zehnjährige Heinrich VI. von England zum französischen König gekrönt, hier krönte sich Napoleon im Jahre 1804 selbst zum Kaiser, und während des Aufstandes der Pariser Kommune drohte die Kathedrale als riesiger Scheiterhaufen in Flammen aufzugehen, bevor sie im letzten Moment gerettet werden konnte.

In Paris begann man erst relativ spät mit dem Bau einer Kathedrale, die der Bedeutung der Stadt entsprach. Während im umliegenden Kronland die ersten großen Kathedralen bereits der Vollendung entgegengingen, verfügte Paris lediglich über eine viel zu kleine Kathedrale und eine Ruine.

Bischof Maurice de Sully ließ beide abreißen und an ihrer Stelle Notre-Dame errichten.

Geplant war ein Bau, der neue Maßstäbe setzt. Notre-Dame bietet etwa 9000 Personen Platz.

Um 1163 wird der Grundstein gelegt, zwanzig Jahre später sind der Chor und die östlichen Teile der Vierung vollendet.

Mit dem Bau des Schiffes erscheinen die ersten der mächtigen Strebepfeiler, die die entscheidende Voraussetzung für das neue Höhenstreben sind.

Zwischen 1210 und 1220 werden die Joche an das Schiff angeschlossen und die Fassade bis zur Königsgalerie hochgezogen. Sie wird 1250 vollendet.

Das Vorbild für die gotischen Fassaden ist bereits mit Saint-Etienne und Sainte-Trinite in Caen geschaffen, in Paris entwickelt sie sich zu einem unübertroffenen Meisterwerk.

Obgleich sie im Vergleich zu anderen eher schlicht wirkt, ist sie doch von seltener Harmonie und Raffinesse. In Geschosse gegliedert, mit einem Schleier von Arkaden versehen, die den Ansatz der Türme verdeckt, scheinen die einzelnen Bauteile hintereinander aufzuschweben.

Horizontale und Vertikale sind gleichermaßen betont und die Bänder der Königsgalerie und der Arkadengalerie verdecken die Last des Bauwerks.

Über die Bedeutung der Königsgalerie, die Platz für 28 Könige bietet, ist man sich bis heute nicht im Klaren.

Die heutigen Skulpturen stammen aus den Restaurierungsarbeiten im 19. Jahrhundert. Die Originale sind zum größten Teil während der Revolution zerstört worden.

Im Mai 1977 fand man einundzwanzig der Köpfe, die heruntergeschlagen waren und die ein Royalist vergraben hatte. Sie sind heute im Musee Cluny zu sehen.

Im Inneren der Kathedrale erstaunt zunächst die Dunkelheit des Raumes. Noch waren die Fenster des Obergadens nicht ausreichend groß, als man sie 1225 einbrach, und statt eines Triforiums lösten kleine, nicht mit Fenstern gefüllte Rosen die Wand auf.

Hier scheinen die Fähigkeiten der Architekten noch nicht ausgereicht zu haben, um ein solch monumentales Bauwerk mit Licht zu füllen. Dennoch beeindrucken die wunderbaren Rosen, die mit ihrer Farbigkeit den Raum in ein geheimnisvolles Licht tauchen.