Bauwerke in Frankreich
 
 
 
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Le Mans

 

 

 

 

Le Mans war im Mittelalter keine französische Stadt, es war der Hauptplatz der Grafschaft Maine und im Besitz des englischen Königs.

Erst nach der Schlacht bei Bouvines am 27. Juli 1214 ging die Grafschaft in den Besitz Philipps II. August über.

So ist auch die Kathedrale Saint­ Julien dem Ursprung nach keine gotische.

Im Jahre 1158, nach zwei Bränden erneuert, weihte man den Bau, an dem die Einflüsse der südwestfranzösischen Gebiete des Königs zu spüren sind. Im September 1217 erteilte der nunmehr französische König die Erlaubnis, einen neuen Chor zu errichten. Damit begann die gotische Geschichte der Kathedrale.

Die Reliquien des Heiligen Julian, in den Zeiten der Unruhen verborgen, brauchten nach der Rückkehr der Grafschaft zu Frankreich einen neuen Aufenthaltsort.

Sie fanden ihren Platz in dem zwischen 1217 und 1254 entstandenen Chor, der in seiner unvergleichlichen Lage über der Stadtmauer zu dem Schönsten gehört, was die französische Hochgotik geschaffen hat.

Zunächst wurde durch eine Krypta, wie sie bei gotischen Chören selten ist, der Niveauunterschied zu der römischen Mauer ausgeglichen, dann begann man mit dem Kranz der Kapellen, wobei der ursprüngliche Plan geändert wurde.

Der innere Chorumgang erhält einen Lichtgaden. Eine Steigerung der Höhe wird erreicht, die einen besonderen optischen Reiz ausübt. Der Kapellenkranz wird über die Rundung des Chores hinaus fortgesetzt, er umschließt ihn bis zum Querschiff, eine Glanzleistung an Geometrie und Präzision entsteht.

Gegen Ende der Bauzeit werden am Chor die Fenster eingesetzt. Sie zeigen nicht nur die Gestalten der Heiligen und Bischöfe, sondern auch die bürgerlichen Stifter. Winzer und Bäcker, Tuchhändler und Wechsler sind hier verewigt. Die gesamte Bevölkerung hatte sich für die Vollendung des Baus engagiert, Männer, Frauen und Kinder halfen mit. Die Begeisterung über dieses herrliche Bauwerk ist heute noch verständlich.

Im 14. Jahrhundert wurde die Vierung bis zur Höhe des Chores hochgezogen. Mit dem Bau der Querschiffe begann man ebenfalls in diesem Zeitraum. Nachdem im 15. Jahrhundert das Nordquerschiff fertiggestellt war, wurden die Bauarbeiten eingestellt.

Saint-Julien blieb seit 1430 unvollendet.