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La Tourette

 

 

 

 

In Eveux sur Arbresle, 26 Kilometer von Lyon entfernt, liegt das Dominikanerkloster La Tourette, ein Klosterbau, den Le Corbusier entwarf.

­«Warum gerade ihn? Warum diesen Architekten? », hatte man den Bruder des Ordens Frere Belaud, gefragt. « Warum?» antwortete der.

« Wir kannten Le Corbusiers Werk und seine Eingebung, deshalb haben wir ihn gebeten; man muss nicht den Glauben besitzen, aber als Baumeister die Zeichen und Bedingungen des menschlichen Glaubens verstehen.»

Der Künstler kannte Klöster. Er hatte die Certosa Ema bei Florenz gesehen, Athos besucht und auch Le Thoronet in der Provence; der Geist mönchischer Gemeinschaft war ihm nicht fremd, nun galt es, ihn in das Gewand der Moderne zu hüllen.

Bereits im Jahr 1952 hatte das Provinzialkapitel der Dominikaner in Lyon mit Le Corbusier über das Projekt verhandelt.

Pater Couturier, sein Auftraggeber, ließ dem Architekten freie Hand. Le Corbusier mochte allerdings nicht einfach die alten Bauschemata der Klöster auf die Neuzeit übertragen.

Er nahm den steilen Westhang der Anhöhe La Tourette als gegeben und staffelte den Bau kompakt auf drei Ebenen: Kirche, Kreuzgang, Refektorium und Kapitelsaal im Erdgeschoß; Schlaf- und Arbeitszellen der Mönche, den Ordensregeln entsprechend in Zellen für Kranke, Gäste, Laienbrüder und Priester aufgeteilt.

Im Obergeschoß; dazwischen schob er ein Mittelgeschoß, in dem sich Studienräume, Hörsäle, Gemeinschaftsräume für die Laienbrüder und Patres und die Bibliothek befinden; eine kleine Kapelle im Geviert des Innenhofs dient als Oratorium.

Groß, abgeschlossen, wie ein Kasten, ruht daneben die Kirche im Hang. Das Baumaterial, nackter Beton, bringt leichte, klare Wirkung zustande; der Architekt plante sein Werk quasi von «oben»: die Zellentrakte lagern gleichmäßig und massiv auf den unteren Geschossen; das Erdgeschoß wird zum Teil durch freistehende Pfeiler abgestützt.

Das « Wunder» La Tourette besteht darin, dass ein « abstraktes » Material wie Beton, sonst für Fabriken und Hochhäuser benutzt, nicht kalt und starr wirkt, die kräftige Betonung des Obergeschosses nicht drückend, die sparsam verwendete Farbe nicht grell und die wenigen verputzten Flächen nicht aufdringlich.

«Das innere Bild des Baugedankens », so der Kunsthistoriker Anton Henze «verwirklichte sich hier zum ersten Mal in der Geschichte des christlichen Klosters. »