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Jumieges

 

 

 

 

Der heilige Philibert gründete im Jahr 661 nahe der Stadt Rouen die Benediktinerabtei Jumieges.

Eingestürzte Gewölbe, hohle Fenster, zerbrochene Mauern der Kirchen Saint-Pierre und Notre-Dame aus vorromanischer Zeit und dem 13. und 15. Jahrhundert erzählen von der einstigen Größe der Anlage, derentwegen sie zur Entstehungszeit und noch Jahrhunderte später Legende war.

Fast unversehrt ragt die Fassade auf; massive Türme, das dreistöckige, offene Schiff und der elegante, 41 Meter hohe Triumphbogen der grandiosen Ruine spiegeln ihre Bedeutung noch heute.

Notre-Dame war, so schreibt die Vita des Stifters, «in Gestalt eines Kreuzes errichtet, dessen vornehmste Stelle die nährende Jungfrau Maria innehat» .

Philibert erhielt für sein Bauvorhaben «vom König der Franken, Chlodwig, und dessen Königin Baldechilde einen Platz im rotomagensischen Gau, den das Altertum mit sehr altem Namen Gemeticum zu nennen pflegte, demütig gewährt, und er errichtete dort, wie man sah, ein vornehmes Kloster», fährt die Lebensgeschichte «S. Filiberti, Abbatis Gemeticensis, auctore gemeticensi monacho anonymo» fort.

Kloster Jumieges, eines der reichsten und mächtigsten der Normandie, machte Furore nicht nur durch aufwendige Sakralbauten, sondern auch durch die Fürsorge, die man dem Alltagsleben der Mönche entgegenbrachte.

Großzügig konzipiert «ragt nach Süden zweifach das Schlafhaus hervor. Für jedes einzelne Bett dringt Licht durch die Fenster, so begünstigt das Licht, das Glas durchdringend, die Lesenden »; neben geistiger Erbauung durch Lektüre, die offenbar bequem auf dem Lager ausgestreckt erlaubt war, fand auch das leibliche Wohl die Aufmerksamkeit Abt Philiberts:« Darunter sind Zwillingsräume, zwei Aufgaben günstig. Hier werden die Weine gehütet und gehortet, dort die guten Mahlzeiten bereitet.»

Das Mönchsleben gestaltete sich offenbar angenehm für jene, die« würdig Christus dienen, kein Eigen besitzen, keines Gewinnes bedürfen, da sie, auf den Herrn hoffend, keines Gutes ermangeln ».

Zu Jumieges ließ es sich gut der Welt entsagen. Für irdische Befindlichkeit war wohl gesorgt und deshalb auch die Gemeinschaft des Glaubens intakt: «Hier leuchtet bewundernswerte Liebe, große Enthaltsamkeit, höchste Demut, Keuschheit in allem.»

Von den Klosterbauten existieren noch der Kapitelsaal, dessen Gewölbe zerstört sind, und die romanisch-gotischen Kellereien; die Wohnung des Abts stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Jumieges wurde während der Großen Revolution als «nationales Besitztum» verkauft und stückweise abgetragen.