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Fontenay

 

 

 

 

Die ehemalige Zisterzienserabtei Fontenay, in einem idyllischen Waldstückgelegen, wurde im Jahr 1118 gegründet.

Der heilige Bernhard, Stifter des Ordens, erhob Fontenay zur Tochterabtei der Klöster Citeaux und Clairvaux.

Der umfangreiche Klosterkomplex erlebte seine Blütezeit im 15. Jahrhundert und den Niedergang nach der Französischen Revolution. Er wurde verkauft und in eine Papierfabrik umgewandelt.

Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Fontenay restauriert.

Die Kirche, eine kreuzförmige Basilika ohne Oberlichtgaden, 1147 geweiht, steht kahl und schmucklos; ihr einziges künstlerisches Inventar ist eine lächelnde Madonnenstatue vom Ende des 13. Jahrhunderts, Notre­Dame de Fontenay.

Das Kloster ist das am besten erhaltene Zisterzienserkloster in Burgund und vermittelt ein gutes Bild von der einstigen Gemeinschaft der Mönche. Kreuzgang, Gästetrakt, in dem Pilger Herberge fanden; die Bäckerei aus dem 13. Jahrhundert mit ihrem runden Schornstein; das Taubenhaus des 17. Jahrhunderts; der elegante Kapitelsaal mit seinen feinen Säulen; der alte Schreib- und Lesesaal, das sogenannte «Scriptorium»; vor allem der riesige Schlafsaal der Brüder aus dem 15. Jahrhundert.

Im Keller besaßen sie eine kleine Schmiedewerkstatt, daneben das Gefängnis, in dem jene eingesperrt wurden, die sich größerer Verstöße gegen die Ordensregel schuldig gemacht hatten.

Der heilige Bernhard war ein gestrenger Herr, strikt gegen allen Zierat in Kirche und Kloster gewandt. « 0 Eitelkeit der Eitelkeiten », pflegte er zu wettern:«

Es strahlt die Kirche in ihren Mauern, und in ihren Armen leidet sie Mangel! Ihre Steine kleidet sie in Gold, und ihre Kinder lässt sie nackt!

Mit den Gaben der Bedürftigen wird den Augen der Reichen gedient. Die Neugierigen kommen, damit sie erfreut werden und nicht die Elenden kommen, damit sie genährt werden.»

Askese lautete die Devise, als Luxus galt bereits ein Kräutergarten, der in Fontenay auf einem östlich gelegenen Hang angelegt war zum Nutzen der Küche und geruhsamen Lustwandeln nach getaner Arbeit und Gebet.

Gartenarbeit gehörte zu den Tätigkeiten, die das Generalkapitel des Ordens im Jahr 1143 geradezu bindend vorschrieb: «Brüder unseres Ordens sollen ihren Unterhalt durch ihrer Hände Arbeit erwerben, durch Gewinnung von Kulturland und Viehzucht. Deshalb dürfen wir zu eigenem Gebrauch Wasser, Wald, Rebgelände, Wiesen und Äcker besitzen.»

Damit aber nicht etwa ein Mönch sein Herz an die vierbeinige Kreatur verlieren könnte, heißt es weiter:

«Der Besitz von Tieren ist auf solche Arten beschränkt, die weder die Neugier noch die Eitelkeit befriedigen, sondern irgendwelchen Nutzen bringen».