Bauwerke in Frankreich
 
 
 
Paris
Burgund
Tal der Loire
Alpen
Wandern
Bücher Fotos
Hotel
Ferienhaus
Mietwagen
Flüge
Pauschalreisen
Reisepartner
 
 
 

 

Coutances

 

 

 

 

Über die Anfänge der Kathedrale von Coutances wird wenig berichtet. Es liegt jedoch die Vermutung nahe, daß ein verheerender Brand, der die Stadt im Jahre 1218 in Schutt und Asche legte, den Anlass gab, die große romanische Kathedrale im gotischen Stil zu erneuern.

Die Maßverhältnisse des romanischen Vorgängerbaus bestimmen das reizvolle Bild dieser Kirche. Sie wirkt kräftiger als andere Kathedralen, weniger zum Himmel strebend, doch fein gegliedert und harmonisch proportioniert.

In zwei Bauperioden wurden die romanischen Teile vorsichtig in die gotische Neugestaltung mit einbezogen. Die Türme werden umkleidet, zusätzliche Treppen hochgezogen, gegen 1274 entstehen Vierung und Chor.

Die Fassade wird in eine Portalzone verwandelt und massive Strebepfeiler davor gesetzt, zwischen denen sich ein großes Westfenster öffnet. Die Laterne der Vierung ist ein Höhepunkt: Dienste (dünne Säulen) und Arkaden tragen sie in 50 m Höhe über dem Boden mit unglaublicher Leichtigkeit.

Um 1250 werden erstmals Gewölbe gezogen, Anfang des 14. Jahrhunderts ist der gotische Chor vollendet, das Triforium erhält erst Ende des 15. Jahrhunderts seine heutige Form.

In der Mitte des 14. Jahrhunderts wird die Stadt von einer Reihe von Belagerungen heimgesucht und die Kathedrale teilweise verwüstet.

Dringende Reparaturarbeiten, finanziell durch Ablässe gesichert, werden jedoch nicht durchgeführt, stattdessen wird weitergebaut, bis 1423 der Einsturz unmittelbar bevorsteht.

Königliche Stiftungen unter Ludwig dem XI., ein Teil der Salzsteuer aus der Normandie und weitere Spenden sichern im 15. Jahrhundert den Fortgang der Bauarbeiten.

Erst im 16. Jahrhundert, am 19. März 1548 ist die feierliche Weihe der noch immer nicht vollendeten Kathedrale. Die Bauarbeiten gehen weiter, doch nun wird der gotische Stil von dem klassischen Geschmack der Renaissance abgelöst.

Bischof Claude de Sainctes lässt das Westportal mit antiken Säulen versehen, der Nordturm ist ein wuchtiges Werk der Spätrenaissance.

Im 18. Jahrhundert wird die Kathedrale geschmückt, mit Altären und schmiedeeisernen Gittern. Anders als bei anderen Kathedralen, die im gotischen Stil erbaut und - wenn auch oft erst Jahrhunderte später ­ vollendet wurden, haben sich in Coutances die Strömungen der Zeit manifestiert.

Die Kathedrale von Contances ist sozusagen eine steinerne Architekturgeschichte von reizvoller Vielfalt. Ihre rein gotischen Elemente sind von überraschender Klarheit und Schönheit.